Das Basis-Set an Biodiversitätskriterien ist ein Schlüsselelement der deutschen Branchen-Initiative “Food for Biodiversity”. Es wurde erarbeitet in Kooperation mit Vertretern der Lebensmittelunternehmen, Standards, Landwirtschaft, Wissenschaft und Umweltschutzorganisationen.
Das Basis-Set ist kein neuer Biodiversitäts-Standard. Das Ziel ist, dass Lebensmittelstandards und Unternehmen ihre eigenen Anforderungen mit den Basis-Kriterien vergleichen und – wo nötig – ihre Anforderungen verbessern oder ergänzen, um das Basis-Set im vollen Umfang abzubilden oder – besser – darüber hinaus zu gehen.
Die Zusage, das Basis-Set in allen Produktgruppen bzw. Lieferketten mit Risiken für die Biodiversität zu berücksichtigen, ist ein wesentlicher Beitrag der Mitglieder von Food for Biodiversity, um den dramatischen Verlust der Biodiversität zu stoppen. Je mehr Akteure sich anschließen, umso besser wird die Biodiversity-Performance der gesamten Branche und unfairer Wettbewerb zu Lasten der Natur wird verhindert. Alle Akteure der Lebensmittelbranche sind aufgefordert, die Anforderungen und Maßnahmen des Basis-Set zu implementieren:
- Landwirtschaftliche Betriebe und Erzeugergemeinschaften
- Lebensmittelstandards auf der regionalen, nationalen und internationalen Ebene
- Unternehmen der Lebensmittelbranche
- Verbände der Lebensmittelbranche
- Politische Entscheidungsträger mit Verantwortung für Gesetzgebung, Strategien und Programme sowie Subventionsprogramme.
Die Implementierung der Kriterien bzw. Maßnahmen des Basis-Set garantiert ein Minimum an Schutz der vorhandenen Elemente der Biodiversität (Habitate und Arten) auf dem landwirtschaftlichen Betrieb. Außerdem werden Potentiale für Biodiversität gefördert indem negative Wirkungen durch landwirtschaftliche Praktiken verhindert oder zumindest reduziert werden und Landwirt*innen SEHR gute landwirtschaftliche Praktiken anwenden.
Das Basis-Set umfasst zwei Ebenen. Die erste Ebene adressiert die Anforderungen an einen Standard oder die Beschaffungsrichtlinien eines Unternehmens zu übergreifenden Aspekten des Biodiversitätsschutzes. Die zweite Ebene beinhaltet konkrete Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe. Hier werden Inhalte für Kriterien für die landwirtschaftliche Produktion beschrieben die darauf abzielen, negative Umweltauswirkungen der landwirtschaftlichen Praktiken zu vermeiden und ökologische Strukturen zu schützen.
Der Verein "Food for Biodiversity" wird das Basis-Set regelmäßig weiterentwickeln und dabei neue Erkenntnisse, gesetzliche Vorgaben und praktische Erfahrungen berücksichtigen. Darüber hinaus setzt die Brancheninitiative ein Programm um, um eine breite Umsetzung des Basis-Sets zu erreichen. Dazu gehören die Weiterbildung für Landwirt*innen und Managern in Unternehmen, attraktive Anreize für Landwirte zur Verbesserung ihrer Biodiversität, günstige politische Rahmenbedingungen und die Sensibilisierung der Verbraucher.
Weitere Informationen: www.food-biodiversity.de
Food for Biodiversity ist eine der Leuchtturm-Initiativen von "Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi)” und wird finanziell unterstützt vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie des Bundesamtes für Naturschutz.